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KO-Zertifikate

 

 tom
(@tom)
Admin
Beigetreten: Vor 7 Jahren
Beiträge: 3878
Themenstarter  

Microsoft Excel Mappe1 2018 09 03 12 01 48

Vorab ein paar grundsätzliche Dinge:

KO-Zertis sollten zu Deiner Risikoneigung passen – sie heissen nicht umsonst Knock Outs, d.h. im Zweifel ist Dein investiertes Geld weg. Hier kommt nun eins der wichtigsten Dinge zum Tragen: Das Money-Management, hier sehr schön steuerbar über die geeignete Wahl der Positionsgröße. Ich persönlich empfehle, nie mehr als 2-3% seines zur Verfügung stehenden Tradingkapitals  pro Geschäft aufzuwenden.

Warum nur so „wenig“? Ganz einfach, Um auch im Falle einer Verlustserie (Ein Verlust kommt selten alleine!) weiter als Trader überleben zu können – das Ganze muss nachhaltig sein. Und „wenig“ ist hier, übersetzt als Kaufsumme des Basiswerts, je nach Wahl des Hebels nicht unbedingt „wenig“ und kann sogar eine sonst übliche Positionsgröße bei weitem übersteigen ?

Viele machen den großen Fehler, in KOs ebenso viel zu stecken, wie sie es gewöhnlich bei einer Aktienposition machen – das sehe ich als äuserst gefährlich an, da man hier sein Money eben nicht wirklich managed.(Ähnlich wie beim Pokern, wenn man meint All-Inn gehen zu müssen – das passt hin und wieder mal, kann einen aber ebenso schnell vom Tisch räumen) Regelmässiges Trading besteht aus Rückschlägen, das ist vollkommen normal. Oftmals ist es sogar so, dass man bei KO-Geschäften mehrere hintereinander abschreiben muss – das sollte man definitiv mit einkalkulieren!

Jeder KO besitzt folgende Ausstattungsmerkmale:

  • Laufzeit (LZ): Kann fix oder endlos sein
  • Bezugsverhältnis (BV): Ein BV von z.B. 1:1 heisst, dass jeder Euro den der Basiswert steigt, euer Zerti um ebenfalls 1€ steigen lässt. Bei einem 10:1 BV steigt das Zertifikat im gleichen Fall lediglich 0,1€)
  • Basispreis/KO-Schwelle
  • Basiswert
  • Evtl. SL

Der Preis entspricht in etwa dem „inneren Wert“ eines klassischen Optionsscheins, konkret:

Preis KO = (Aktueller Kurs des Basiswertes – KO-Schwelle) x Bezugsverhältnis + Aufgeld (Risiko-Finanzierungskosten)

Letztendlich kann man sich KO-Geschäfte wie eine einer Art Wertpapierkredit vorstellen:

Bsp: Basiswert: Muster AG/ aktueller Kurs: 110€/ KO-Schwelle: 100€/ BV:1:1/ LZ egal

Da es sich bei Derivaten ja um abgeleitete Produkte handelt, partizipiert man nicht an den „normalen“ Rechten eines Direktinvestments; man erhält z.B. keine Dividende. Der Preis des KOs berechnet sich nun so: (110€ -100€) x 1 + Aufgeld (hier z.B. 1€) = 11€

schau

Der Anleger finanziert also lediglich die Spitze des Eisbergs – bewegt aber dennoch den kompletten Block (Hebelwirkung)

pyramide

Der Emittent (Herausgeber bzw. Stillhalter des Zertifikats) hat allerdings den kompletten Eisberg an der Backe:

Denn das passiert im Hintergrund: Der Emittent, wenn er was von seinem Geschäft versteht, hedged seine Position ab, um sich nicht einem Kursrisiko auszusetzen. Wie funktioniert das? Er kauft sich, sobald ihr euch z.B. 100 Turbos kauft, 100 Aktien des Basiswertes (bei einem BV von 1:1; bei einem BV von 10:1 sichert er sich hingegen lediglich mit 10 Aktien ab)

Der Emittent „investiert“ also ein Vielfachen dessen, was ihr einsetzt, deshalb hat dies den Charakter eines Kredits.

Ich persönlich nutze Turbos aus folgenden Gründen:

  • Money-Management-Aspekte (MM)
  • Schutz vor mir selbst
  • Schutz vor Gaps
  • Diversifikationsaspekte / Streeung
  • Leverageeffekte

Das MM sprach ich bereits weiter oben an, ich risikiere max 2-3 % meines Tradingkapitals und schütze mich somit vor Totalverlusten.

Schutz vor mir selbst: Jeder kennt es – man hat im Kopf eine Schwelle, bei der man das Geschäft schließen möchte. Dies kann entweder prozentual, oder in Geldeinheiten ausgedrückt werden. Z.B. bei 25% oder 1000€ Minus möchte man raus aus dem Trade. Allerdings macht einem der innere Schweinehund oftmals einen gehörigen Strich durch die Rechnung, denn Angst und Hoffnungen verdrängen die Vernunft und verleiten uns zu Fehlern. Konkret heisst das, dass man aus diversen Gründen, seine Position eben nicht an der angedachten Stelle schließt, sondern der Hoffnung verfällt und zusieht, wie die Position immer weiter abschmiert und irgendwann als Depotleiche gedanklich abgeschrieben wird.

Die KO-Schwelle schützt mich davor, diesen psychologischen Fehler zu begehen. Ist man an der KO-Schwelle angelangt, kann man nicht mehr reinpfuschen, die Position wird automatisch glattgestellt. Ich kann also von Vorneherein festlegen, wieviel Verlust ich gewillt bin, zu tragen, was ich mit nachfolgender Tabelle darstellen möchte:

In der Tabelle habe ich 2 identische Geschäfte nebeneinander gestellt: Einmal das  „klassische“ Investment in den Basiswert selbst vs. Investment in einen Turbo:

In beiden Fällen möchte man 100 Aktien erwerben bzw. 100 Zertifikate (identisch, da Annahme BV = 1:1) Zudem möchte man bei diesem Geschäft nicht mehr als ca. 1000€ riskieren.

tab

Im Fall des Aktienkaufs muss man für die eingegangene Position bei einem Kurs von 110€ -  11.000€ in die Hand nehmen. Beim Turbo hingegen lediglich 1100€. Durch die geringe Geldbindung können nun zusätzliche Positionen eröffnet werden – Risikostreuung ist somit auch mit wenig Geld machbar.

In der Tabelle sieht man, wie sich die beiden Positionen entwickeln, wenn der Basiswert steigt oder fällt – nämlich bis zum KO-Level  natürlich identisch. Steigt der Basiswert auf z.B. 130€, gewinnt man mit beiden Arten 3000€.

Am bzw. um das KO-Level geht die Rechnung jedoch massiv auseinander:, insbesondere, wenn sich das Underlying einem Overnight-Gap gegenübersieht. Kommt nämlich die Aktie am nächsten Morgen bei z.B. 90€ in den Handel, verliert man mit dem KO sein eingesetztes Kapital, was jedoch nicht wirklich bitter sein sollte, da man ja aufgrund seines individuellen Handelsstils bzw. Risikomanagements von Anfang an bereit war ca. 1000€ Verlust hinzunehmen, ohne dass man mit seinem Gesamttradingkapital ins Straucheln gerät.

Bei der Aktie sieht das Ganze schon anders aus. Klar, auch hier hat man bei Eröffnung des Trades seine Position via SL abgesichert. Unter 100€ möchte man die Position veräussern um auch hier ca 1000€ Verlust nicht zu übertreffen. Das SL ist allerdings alles andere als eine Garantie - denn wie hier, im Falle  eines Down-Gaps, zerschiesst es einem das vorher festgelegte Money-Management. Kommt die Aktie in den Handel bei 90€, hat man bereits seinen kalkulierten Verlust verdoppelt. Man überlässt sein MM dem Markt. Bei 50€ versechsfacht sich sogar der Verlust – das Money-Management für nachhaltiges Trading ist zerstört, im Zweifel ist man raus aus dem Geschäft.

Die Gefahr des Overnight-Gap-Risikos wird üblicherweise teilweise von den Emittenten durch das Aufgeld abgefedert.

Generell rate ich stets, das konkrete Aufgeld des betreffenden Scheines bereits vor Kauf zu checken –schwierig ist das nicht:

Bsp. Canopy-Call: Ein Knocki mit Basispreis 5 CAD, BV 10:1 wird aktuell gestellt mit 0,08€-0,16€. Der Schlusskurs von Canopy war 9.00 CAD - d.h. bei einem EURCAD von 1,479 ist der innere Wert des Scheins bei ca. 0,11€. Man zahlt also 0,05€ mehr, was bei einem BV von 10:1 sage und schreibe 0,50€ bzw. 0,7395CAD entspricht. Auf die Aktie selbst gerechnet (9CAD) beträgt dieser Mehrbetrag i.H.v. 0,7395 CAD 8,22% Aufgeld.

 


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 tom
(@tom)
Admin
Beigetreten: Vor 7 Jahren
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Themenstarter  

Und nun konkret zu BoulderKings  Fragen:

Begrenzte Laufzeit/Endlos Zertifikate:

Kann ich beide ohne Aufpreis verkaufen wenn ich möchte oder entstehen insbesondere bei den Laufzeit Zertifikaten Zusatzkosten, da diese auf auf die gesamte Laufzeit ausgelegt sind?
-Du als Anleger merkst den Unterschied ob LZ fix oder endlos in erster Linie daran, dass sich die KO-Schwelle von Endlos-Turbos sukzessive erhöht während die der mit LZ auf gleichem Niveau verharrt. Dies liegt an der unterschiedlichen Handhabung der Finanzierungskosten (Teil des Aufgeldes):Denn während bei Knockies mit fixer LZ Auf- oder Abgelder in den täglichen Kurs eingerechnet werden und sich bis zum Ende der Laufzeit kontinuierlich abbauen, werden die Finanzierungskosten bei den Endlos-KOs jeden Tag neu berechnet. Im Unterschied zu den Produkten mit fixer LZ werden bei den Open-End-KOs der Basispreis und die Knock-Out Barriere entsprechend der Finanzierungskosten täglich oder monatlich angepasst.

Was bedeutet das Merkmal "außerbörsliches K.O." ?
-D.h., dass das Produkt bei Nichtvorhandensein des Heimatmarktes auch auf die vom Emittenten gestellte Indikation ausgeknockt werden kann! Jeder sollte selbst wissen, ob er sich auf ein solches Spielchen einlassen will – ich z.B. nicht!

Werden die Zertifikate nach erreichen des Stop Loss Wertes zum bestmöglichen Preis verkauft wie bei normalem SL auf Aktien oder ist dann die gesamte Investition verloren?
-Bei Unterschreiten des angegeben SL-Levels, löst der Emittent seinen Hedge zum i.d.R. „zeitnah“ auf. Geschisht diese „Auflösen“ noch oberhalb des KO-Levels, ist eine Rückzahlung aus der Differenz des Auflösekurses und der KO-Schwelle zu erwarten. Das Aufgeld wird komplett aus dem Produkt gerechnet. Im Zweifel bekommt man die Scheine wertlos ausgebucht, wenn der Emittent seinen Hedge erst unterhalb der KO-Schwelle auflöst. (In Fast Markets oder Gap-Situationen kann dies zum Tragen kommen) Der Restbetrag ist also davon Abhängig, an welcher Stelle der Emittent seinen Hedge auflöst.

Richtet sich der Zertifikatskurs ausschließlich nach dem Basiswert oder haben die Zertifikatskäufe/Verkäufe auch Einfluss auf den Gesamtzerifikatskurs?
-Ja, der Kurs richtet sich zu 95% nach der Bewegung des Basiswertes. Zu Abweichungen kommt es regelmässig dann, wenn man eine große Stückzahl ordert und der Heimatmarkt illiquide bzw. geschlossen ist. Wie auch bei Aktien gilt das Gegenteil vom Einzelhandel: Will man mehr, zahlt man mehr – Mengenrabatt gibt’s hier nicht 

Der gehebelte Wert, kommt der nur beim Kursanstieg zur Geltung oder wird der auch in die andere Richtung mitberechnet?
-Selbstverständlich greift der Hebel in beide Richtungen.  Den Hebel, den man bei Kauf „einbucht“ bleibt einem über die Gesamte Haltedauer erhalten. Auf dem Papier ändert er sich natürlich bei jedem Tick. 


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(@osterbek)
Aktiver Member
Beigetreten: Vor 6 Jahren
Beiträge: 1156
 

Hi Tom, 

danke nochmal für den Hinweis auf den Artikel. Der klingt auch super kompetent, aber ich verstehe es halt trotzdem nicht. Ich hab aber einen Verdacht, woran das liegt. 

Also Beispiel: Nehmen wir an, APH steht heute bei 10€. Ich gehe davon aus, dass der Kurs in den nächsten 6 Monaten irgendwann mal höher liegen wird. Ich bin bereit maximal 500 € in den Sand zu setzen. Was  müsste ich kaufen?

Anderes Beispiel: Phase wie in den letzten Wochen. Alles am Anschlag.  Tilray bringt innerhalb kürzester Zeit 200 € auf die Waage. Ich gehe davon aus, die schmieren demnächst ab. Was muss ich kaufen? Ich bin bereit 300 zu verlieren.

 

Geht das so überhaut?

Neues Beispiel: Ich hab für 3000 Eier Aurora für 6,50 € gekauft und will die absichern. Was brauch ich? verlieren will ich möglichst wenig, max. 300€.

 

Bisher denke ich halt gar nicht so. Und deshalb check ich es auch nicht. Ich ändere meine Strategie mehrmals täglich, je nach Kursverlauf und versuche vor allem nix zu verlieren. Reich werden ist nicht mein Ziel. Zu unwahrscheinlich. Ich besorg mir mein Taschengeld und bringe meine Schäfchen schnell wieder ins Trockene... Mit Aktien geht das ja auch ganz gut. Schlimmstenfalls muss man halt mal ein paar Tage warten.   

Die käuflichen Turbos hab ich mit heute mal angeschaut. Alle möglichen Beträge... woher weiß ich, ob ich jetzt einen über 6,50 oder 12,80 kaufen will? Oder sind Turbos und KOs was anderes? (Du siehst... da fehlen fundamentale Grundkenntnisse bei mir. ..) 


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(@osterbek)
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Beigetreten: Vor 6 Jahren
Beiträge: 1156
 

Passt jetzt nicht ganz hier her, aber als Ergänzung:

Die Sache mit dem Taschengeld ist natürlich auch eine Frage des eingesetzten Kapitals. Hätte ich statt mit 3. 000€ mit 300.000€ gespielt, hätte ich mit meiner Salamitaktik 75.000€ in drei Monaten gemacht. Nach Steuern wäre das immer noch mehr als das Doppelte meines jetzigen Jahresgehalts! Eigentlich keine soo schlechte Strategie.

Aber es war schon immer so: Die erste Million ist die schwerste! 


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 tom
(@tom)
Admin
Beigetreten: Vor 7 Jahren
Beiträge: 3878
Themenstarter  
Veröffentlicht von: Augustine

Hi Tom, 

danke nochmal für den Hinweis auf den Artikel. Der klingt auch super kompetent, aber ich verstehe es halt trotzdem nicht. Ich hab aber einen Verdacht, woran das liegt. 

Also Beispiel: Nehmen wir an, APH steht heute bei 10€. Ich gehe davon aus, dass der Kurs in den nächsten 6 Monaten irgendwann mal höher liegen wird. Ich bin bereit maximal 500 € in den Sand zu setzen. Was  müsste ich kaufen?

--> Die Frage hierbei (wenn man KOs handeln möchte) muss lauten: Bei welchem Kurs willst Du bei der Aktie nicht mehr dabei sein?

Lautet die Antwort: "Unter 7 Euro glaube ich nicht mehr, dass sie mein 6-Monatsziel über 10€ zu stehen noch erreicht" - dann musst Du theoretisch genau diese 500€ in einen KO-Long mit KO-Level bei 7€ kaufen. Dieser kostet dann ca. 10€-7€=3€ bei einem Bezugsverhältnis von 1:1 (bei 10:1 würde der Schein 0,3€ kosten). Du kaufst also 500€/3€= 166 Stücke und verdienst mit diesem Schein dann mit jedem Euro die APH steigt 166€. Fällt APH indes unter 7€ sind deine 500 Glocken weg!

Anderes Beispiel: Phase wie in den letzten Wochen. Alles am Anschlag.  Tilray bringt innerhalb kürzester Zeit 200 € auf die Waage. Ich gehe davon aus, die schmieren demnächst ab. Was muss ich kaufen? Ich bin bereit 300 zu verlieren.

Die Frage auch hier, wenn Du mit KOs handeln willst, muss lauten: Wie hoch steigt TLRY noch maximal? Wenn Du davon ausgehst, dass sie nicht über 200 steigen, kaufst du eben einen Put-KO-Schein mit KO-Level bei 200 - Rest wie oben beschrieben

 

Geht das so überhaut?

Neues Beispiel: Ich hab für 3000 Eier Aurora für 6,50 € gekauft und will die absichern. Was brauch ich? verlieren will ich möglichst wenig, max. 300€.

Über Hedging generell müssen wir mal einen gesonderten Thread aufmachen, da dies an dieser Stelle zu weit führen würde. Es kommt hier darauf an, inwieweit Du Dein Depot / den Einzeltitel schützen möchtest...

Die käuflichen Turbos hab ich mit heute mal angeschaut. Alle möglichen Beträge... woher weiß ich, ob ich jetzt einen über 6,50 oder 12,80 kaufen will? --> Du solltest verstehen, wie sich der preis bildet. Je weiter weg die KO-Schwelle ist, desto mehr wert ist der Schein und einen kleineren Hebel. Günstige Scheine sind riskanter, haben einen höheren Hebel.

WICHTIG HIERBEI: Die Preise nicht blind vergleichen, denn auf das Bezugsverhältnis des Scheins kommt es an:

1:1 Bezugsvrhältnis (BV) heisst: Jeder Euro Veränderung des Underlying (egal ob nach unten oder oben)  verändert den Wert eures Scheins ebenso um einen Euro während ein - es ist also genau so, als wenn du die Aktie selbst hättest

10:1 Schein bei gleicher Veränderung des Basiswertes den Wert eures Scheines lediglich um 0,1€ verändert - Es ist also so, als wenn du eine Zehntel-Aktie hättest

Ein 1:1 Schein für 3€ ist das Gleiche wie ein 10:1 Schein für 0,3€!

Oder sind Turbos und KOs was anderes? - Sind das Gleiche

(Du siehst... da fehlen fundamentale Grundkenntnisse bei mir. ..) Dieses Wissens- GAP muss AUF ALLE FÄLLE vor dem Einsatz von KO-Scheinen geschlossen werden

 


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(@osterbek)
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Beigetreten: Vor 6 Jahren
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Danke!  🙂 


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(@berghuette)
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Veröffentlicht von: tom@marihuanaaktien

Ich werde das Depot jetzt mit dem schön erreichten Stand von fast 27% Kursplus hedgen, auch wenn ich es weiter ausbremse wenns weiter steigt - die Longpositionen wiegen weitaus mehr. Hinzunahme erster teil HEDGE WEED PUT  CJ1Q71

Basispreis59,595 CAD
Knock-Out Schwelle54,620 CAD 

2000 x 0,46 Kein SL vorerst

Wo kommt der Basispreis her?

Wenn der Kurs weiter steigt, wie hoch wäre dein Verlust und wie hoch wäre dein Gewinn wenn deine Knock out Schwelle 54,62 erreicht würde. Sorry für die Basicfrage, aber ich würde es gerne einmal verstehen, da ich bisher nur auf steigende Aktienkurse in Form von Kauf / Verkauf gesetzt habe.


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 tom
(@tom)
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Beigetreten: Vor 7 Jahren
Beiträge: 3878
Themenstarter  

@Berghütte - Hey -klar, immer her mit den Fragen -dafür gibt`s ja meine Seite 🙂 Wenn sie auf 54,62 cad setigt, wird sie automatisch verkauft -die Differenz ist dann der restwert. Löst der Emittent seinen Hedge bei exakt 54,62 auf, dann beträgt die differenz zum basispreis: 59,595-64,62= 4,97 CAD. Für den Schein bedeutet dies, dass der in etwa zu erwartende Restwert 4,97 /10(da das Bezugsverhältnis 10:1 beträgt, d.h. 10 Schiene entsprechen 1 Aktie)= 0,497 CAD --> = ca 0,32€ beträgt. Kaufkurs war in dem von dir genannten bsp. 2000 Stücke x 0,46€. Man würde also 0,46€-0,32€ = 0,14€ verlieren, und das mal die Stückzahl = 280€.

Löst der Emittent seinen Hedge nicht bei exakt 54,62 auf, sondern z.B. erst bei 57CAD, dann wäre der Restwert dementsprechend niedriger: 0,17€ statt den erwarteten 0,32€

Steigt der Kurs über den Basiswert, hier 59,595, verfällt der schein wertlos, denn der preis eines KO-Zertifikates entspricht immer der Differenz aus aktuellem Kurs und Basiswert

PS.: Ich habe mir erlaubt Deine Frage hier hin zu verschieben -hier passt sie thematisch besser. Lies mal den Anfang des Threads, also meinen Blogbeitrag zu den Kos, vielleicht siehst Du dann ein wenig klarer


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(@maniac50)
Aktiver Member
Beigetreten: Vor 6 Jahren
Beiträge: 145
 

Top Erklärung dennoch habe ich nicht verstanden wie das Aufgeld zustande kommt?

Der Unterschied zwischen Basispreis und Basiswert ist mir auch nicht klar.

Basiswert = akt Aktienkurs                    Basispreis = K.O. Schwelle ???

Und warum ist in der Tabelle aus Toms ersten Beitrag der Verlust in der G/V Spalte nur bei 1000€ also niedrieger als das eingesetzte Kapital von 1100,00€?

Danke schonmal

 


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 tom
(@tom)
Admin
Beigetreten: Vor 7 Jahren
Beiträge: 3878
Themenstarter  
Veröffentlicht von: Maniac50

Top Erklärung dennoch habe ich nicht verstanden wie das Aufgeld zustande kommt?

--> Das Aufheld sind die Finanzierungskosten s.o. und eine Risikoaufschlag für ein etwaiges gaprisiko +marge

Der Unterschied zwischen Basispreis und Basiswert ist mir auch nicht klar.

Basiswert = akt Aktienkurs                    Basispreis = K.O. Schwelle ???

-->Basiswert oder auch Underlying ist der Gegenstand auf das sich das Derivat bezieht. Das kann eine Aktie, Rohstoff, Index, Währung etc. sein.

-->Basispreis oder Strike ist der Kurs bei dem das Produkt wertlos verfällt, vorzeitig endfällig wird.

Und warum ist in der Tabelle aus Toms ersten Beitrag der Verlust in der G/V Spalte nur bei 1000€ also niedrieger als das eingesetzte Kapital von 1100,00€?

--> Du bist ein aufmerksamer Leser-Danke dafür! Du hast vollkommen Recht, es muss heissen 1100euro- ist ein Fehler meinerseits.

Schönen Sonntag noch:)

 

 


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(@dr-acid)
Aktiver Member
Beigetreten: Vor 6 Jahren
Beiträge: 379
 

Vielleicht könnt ihr mir eine allgemeine Frage beantworten. Wenn vor Börsenstart in Canada der Spread bei KOs größer ist, ist dann der Ankaufspreis höher oder der Verkaufspreis niedriger oder beides ?


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 tom
(@tom)
Admin
Beigetreten: Vor 7 Jahren
Beiträge: 3878
Themenstarter  

was ich bisher beobachtet habe zieht die coba den spread geldseitig runter oder sie macht beide Seiten hälftig auf 


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(@dr-acid)
Aktiver Member
Beigetreten: Vor 6 Jahren
Beiträge: 379
 

Hm, das ist dann mit SLs ja schwierig. Wie machst du das dann?


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(@maniac50)
Aktiver Member
Beigetreten: Vor 6 Jahren
Beiträge: 145
 

Sind mit SL Stop Limits gemeint?


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 tom
(@tom)
Admin
Beigetreten: Vor 7 Jahren
Beiträge: 3878
Themenstarter  

SL=Stopp loss


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(@dr-acid)
Aktiver Member
Beigetreten: Vor 6 Jahren
Beiträge: 379
 

Ja genau. Du hast Recht. Freitag bei Bösenschluss war Geld/Brief 1,09 zu 1,1.

Jetzt aktuell 1,04 zu 1,1.

Dann hat man mehr Risiko oder man kann den SL erst täglich um 15:30 setzen, was aber deutlich mehr Arbeit ist und natürlich auch nicht immer geht, wenn man arbeitet.


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(@blister)
Moderator
Beigetreten: Vor 6 Jahren
Beiträge: 5517
 

Dazu wäre noch zu sagen, dass die Teile am 15:30 nicht die krassen Schwankungen mitmachen, die es jeweils bei Handelsbeginn gibt. Die Stellung ändert sich zumindest auf meiner Plattform nicht?

Müsste dies aber mal auf der Coba Seite direkt beobachten um das zu bestätigen.


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(@chaotischerfreak)
Aktiver Member
Beigetreten: Vor 6 Jahren
Beiträge: 87
 

Hallo leute , ich nehme das omega gerne als indekator beispielsweiße  risico/gewinn planung für den  kauf ...

 

ja SL ist schwierig... zu weit weg  dann nur penuts rausholen... Klein SL zum basis preiß kann dich schnell raushauen bei große schwankungen, darauf folgende gewinn pfutsch!


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(@chaotischerfreak)
Aktiver Member
Beigetreten: Vor 6 Jahren
Beiträge: 87
 

Options-Omega

Das Omega gibt an, um welchen Prozentsatz sich der Kurs eines Optionsscheins bei einer Kursveränderung des Basiswerts (underlyings) um ein Prozent verändert. Im Gegensatz zum Hebel, der eine gleich starke absolute Kursveränderung von Optionsschein und Basiswert unterstellt, misst das Omega durch die Berücksichtigung des Delta die tatsächliche Hebelleistung des Optionsscheins. Insbesondere bei Optionsscheinen mit einer Moneyness kleiner als 1, also bei aus dem Geld notierenden Optionsscheinen können Fehleinschätzungen, die bei einer ausschließlichen Betrachtung auf den Hebel entstehen, vermieden werden. Bei einem Vergleich von Renditeerwartungen mit einer Direktinvestition in den Basiswert ist das Omega die aussagekräftigste Kennzahl.


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(@weed1965)
Moderator
Beigetreten: Vor 6 Jahren
Beiträge: 1121
 

@tom...Hallo Tom,

ich hätte 2 generelle Fragen an Dich...ich habe beispielsweise letzte Woche ein KO Zerti mit Endlos LZ und 5er Hebel auf Amazon gekauft...dabei ist mir aufgefallen,dass bei gleichen Parametern die Spreads von Vontobel grundsätzlich deutlich unter den Spreads vergleichbarer Anbietern liegen...in dem speziellen Fall ca.1,2-1,5 unter Emittenten wie Coba,DB oder Societé Generale...woran liegt das??Entstehen hieraus Nachteile,die ich nicht erkennen kann,oder deckt sich Vontobel einfach günstiger ein?

Die andere Frage..ich hatte neulich gelesen,dass die neu kreierten Ko‘s der Société Générale „fairer“ wären,als die der anderen Emittenten,kann mich aber leider nicht mehr an die Begründung dafür erinnern...weißt Du dazu etwas?

Vielen Dank&Grüsse 


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 tom
(@tom)
Admin
Beigetreten: Vor 7 Jahren
Beiträge: 3878
Themenstarter  

Hey weed1965....eigentlich ist der Schein mit dem kleinsten spread am besten. ..und ja...diw anderen verlangen einfach mehr wenn deren spread höher ist. 

welche "neuen" scheine der socgen meinst Du?

ps: ob ein Schein relativ fair gestellt wird lässt sich bei kos  ja einfach nachvollziehen... jeder Cent mehr als der fair  Value ist ja das aufgeld...


AntwortZitat
(@weed1965)
Moderator
Beigetreten: Vor 6 Jahren
Beiträge: 1121
 

Hey @tom...danke Dir für die schnelle Antwort!

Dann bin ich „beruhigt“,dass hinter den Scheinen mit den kleineren Spreads sich nicht noch irgendwelche Nachteile verstecken,denn die Spreads gehen ja zum Teil enorm auseinander.

ich habe irgendwo gelesen,dass die neuen KO oder OS Scheine der socgen von der Konstruktion her fairer und transparenter wären,als bei anderen Anbietern...muss aber nochmal schauen,wo ich das gelesen habe...falls ich es finde,schicke ich Dir das natürlich.


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