Es ist bald soweit. Wie in meinem Blog vor längerer Zeit angekündigt wagt nun tatsächlich das Magazin High Times den Sprung an die Börse. Dem vorläufigen Emissionsprospekt kann man entnehmen, dass man durch die Ausgabe von Reg A + Anteilen zu je 11 USD bis zu 50 Mio. USD in die Kasse spülen möchte.
Um das an der Nasdaq angestrebte Listing zu bewerkstelligen benötigen sie schon alleine 17,2 Mio. USD – das Symbol soll lauten: HITM. Sollte es die Listingvoraussetzungen der Nasdaq nicht erfüllen können, so greift man auf ein Listing am OTC Quoteboard zurück.
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High Times goes Crowdfunding!
Der Verlag plant im Laufe dieses Jahres ein Listing an der Nasdaq. MassRoots, ein Denver-Cannabis-Social-Media-Netzwerk, strebte bereits 2016 ein Listing an der Nasdaq an – jedoch ohne Erfolg. Von Seiten Hightimes hört man, dass diese jedoch bereits eine Vorabklärung von der Nasdaq erhalten hätten. Als Medienunternehmen kommt es nicht in Berührung mit der Pflanze selbst, obwohl es Veranstaltungen organisiert, bei denen Retailer regelmäßig Cannabisprodukte verkauft haben.
Privatanleger können vorab durch eine Crowdfunding-Kampagne bereits Aktien der High Times beziehen. Die Holding, deren Blockbuster-Publikation eine Art Playboy-Magazin für Weed darstellt, nutzt ihren Status als aufstrebendes Wachstumsunternehmen nach dem JOBS-Gesetz. Dieses 2012 in Kraft getretene Gesetz erlaubt es Unternehmen, bis zu 50 Millionen USD Kapital durch Crowdfunding aufzunehmen, frei von aufsichtsrechtlichen Hürden, die mit einem Börsengang einhergehen.
Anleger können Aktien zu einem Preis von 11 US-Dollar beziehen, was einem augenscheinlichen „Rabatt“ von 10 Prozent auf den Preis von 12,10 US-Dollar entspricht, den das Unternehmen als IPO-Preis für seine Aktien an der Nasdaq plant. Die Kampagne soll die Bewertung der Hightimes Holding unterstützen und gleichzeitig nichtinstitutionellen Anlegern einen besseren Zugang zu Aktien bieten, als dies bei einem Börsengang der Fall wäre, sagte Adam Levin, CEO des Unternehmens.
Grundlegend ist Crowdfunding ja eine gute Sache, aber es besteht auch immer das Risiko, dass sich seine Investition in Rauch auflöst. Denn unter der Annahme, dass alle Aktien im Rahmen der Crowdfunding-Aktion und des Börsengangs platziert werden können und die Wandelschuldverschreibungen des Unternehmens in Aktien umgewandelt werden, würde die Marktkapitalisierung bei einem Preis von 12,10 Dollar etwas mehr als 350 Millionen Dollar betragen. Das wäre fast das Sechsfache des prognostizierten Umsatzes im Jahr 2020. Diese Bewertung kann für Anleger ein Risiko darstellen. Der Umsatz blieb im vergangenen Jahr bei 14,5 Millionen US-Dollar.
Die Legalisierungsbemühungen und die angehende Industrie bescheren dem Magazin genau die Stories, nach denen sich die Leser der High Times sehnen, und eine weiter voranschreitende Cannabis-Kultur könnte ihr durch ihre Konferenzen, die drei Viertel des Umsatzes generieren, helfen, Geld zu verdienen.
Letztendlich ist und bleibt aber die High Times „lediglich“ ein Medienunternehmen, das sich immer noch mit den eigentlichen Problemen der Verlagsbranche im Digitalisierungszeitalter herumschlagen muss. Während das Thema Cannabis in aller Munde ist, ist ihr Geschäftsmodell eher konservativ, wenig innovativ und setzt auf Werbung und Veranstaltungen. Es gibt keine Garantie, dass die Aktienmärkte den derzeit angebotenen Preis von $ 11 als gerechtfertigt ansehen werden.